Oktoberfest aber ANDERSTGEMACHT



Selbst wer mich nur oberflächlich kennt, weiß, dass ich nicht besonders viel für das Oktoberfest übrighabe. Doch Bayern als Ganzes fasziniert mich, vor allem München, das durch meine Vergangenheit und meine Verbindungen zur Sportindustrie zu einer zweiten Heimat wurde. Das verdanke ich nicht zuletzt meinem engen Freund und grossen Bruder Maxi, der zusammen mit seiner Frau Evi stets darum bemüht ist, Foodwaste zu reduzieren. Dieser Blogbeitrag ist ihnen gewidmet.

 

Maxi und Evi teilen meine Leidenschaft für die Küche, und vor allem Evis Knödel sind unübertroffen. Die bayrische Küche, die ich durch sie kennenlernen durfte, inspiriert mich immer wieder. Die Zubereitung von Knödeln ist nur eine Möglichkeit, Reste zu verwerten. Ein weiteres Beispiel ist der traditionelle Obazda, ein köstlicher Brotaufstrich aus Camembert und Butter.

 

Ursprünglich entstand diese herzhafte Käsezubereitung in der Weihenstephaner Bräustüberl und wurde erstmals in den 1920er Jahren von der damaligen Wirtin Katharina Eisenreich serviert. Dabei handelt es sich um eine clevere Methode, reife Käsereste zu verwenden.

 

Der Obazda ist aus der bayrischen Esskultur nicht wegzudenken, besonders in den Sommermonaten und während des Oktoberfests. Diese traditionelle Käsezubereitung ist ein beliebter Snack zur Brotzeit.

Es gibt verschiedene regionale Bezeichnungen für den Obazda, wie "Obatzter" oder "Obatzda". In Franken wird er auch als "Angemachter" oder "Gerupfter" bezeichnet, während er in der Schweiz als "Gmanschter" bekannt ist.Dieser Ausdruck war mir bis zum heutigen Zeitpunkt jedoch nicht bekannt. Wer Hinweise über den Ursprung und die Verwendung dieses Ausdrucks hat, sollte sich bitte bei mir melden. Wer weiß, vielleicht stammt der Brotaufstrich ja doch noch aus der Schweiz ;-)



Die Reduzierung von Food Waste ist ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt. Da ich häufig unterwegs bin, habe ich beschlossen, in Zukunft gelegentlich während meiner Zugfahrten über dieses aktuelle Thema zu bloggen und euch meine Zwischenmahlzeiten oder Mahlzeiten vorzustellen.

 

In den Bahnhöfen ist es bekanntlich schwierig, sich gesund zu ernähren. Obwohl der Obazda nicht unbedingt das Gesündeste ist, ist er frisch und gestern zubereitet - eine köstliche Mahlzeit. Die Reste davon habe ich heute dabei.

 

Sind das jetzt die Reste von den Resten? Für diese Bezeichnung suche ich noch eine passende Bezeichnung. Nennen wir es einfach mal "Secondo Resten". Was ich jedoch für mich mitgenommen habe, ist die Art und Weise, wie ich mich während meiner Zugfahrten ernähre. Plastik ist keine Option, daher werde ich in Zukunft mein eigenes Geschirr mitbringen.

 

Eigentlich sollte man einen Gourmet Club gründen, der sich kreativ mit der Verwertung von Resten beschäftigt. Ich starte einfach mal und lasse euch daran teilhaben.

 



Zurück zum Obazda - dieses Gericht inspiriert mich wirklich, und ich finde, es ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, weichen Käse zu verarbeiten. Wenn man Reste auf diese Weise verwendet, sehe ich es sogar als eine Art Aufwertung.

 

Mein Freund Maxi als Bayer steht natürlich auf der traditionellen Seite. Ich persönlich finde jedoch, dass man die Veredelung von Käse mit Obazda auch kreativ angehen kann.

 

Ich habe das Rezept bereits mit Gorgonzola und Birnen ausprobiert und sogar im Sommer Himbeeren unter den Obazda gemischt. Da Walnüsse und Feigen so wunderbar zu Käse passen, ist diese herbstliche Variante für mich ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie Tradition und Saisonalität harmonisch miteinander verbunden werden können.

 

Ich habe das traditionelle Obazda-Rezept ein wenig abgeändert und es in die Rezeptbibliothek hochgeladen. Diesen Herbst werde ich sicherlich noch mit weiteren Varianten experimentieren, um einen köstlichen Brotaufstrich für meine Zugfahrten zu haben und meine Mitreisenden zu überraschen. Ich glaube, wenn ich heute ein Maß Bier dabei gehabt hätte, hätten wir eine richtige Festzeltstimmung erlebt. "O Zapft is"